Was sagen die TTR-Werte aus?

"Ich habe eine Jahresbilanz von 17:10 und nun insgesamt 4 TTR-Punkte weniger. Das kann doch nicht gerecht sein." Eine Aussage, die man so oder ähnlich häufig gehört hat. Mit der Umstellung von Bilanzwerten auf die Spielstärke-Indikatoren TTR bzw. QTTR musste man sich daran gewöhnen, dass mit TTR und QTTR etwas ganz anderes ausgesagt wird als mit den früheren Bilanzwerten.

Mit den Bilanzwerten hatte man eine Aussage, wie erfolgreich ein Spieler über einen bestimmten Zeitraum war. Der TTR-Wert ist eine Aussage über seine Spielstärke.

Für das oben zitierte Beispiel bedeutet das: 17:10 ist eine erfolgreiche Bilanz des letzten Jahres. (Nur) 4 TTR-Punkte weniger als vor einem Jahr bedeutet: Spielstärke ist annähernd gleich geblieben, was zum Beispiel für einen Ü60-Spieler ja ein beachtlicher Erfolg ist.

Als Trost mag außerdem gelten: Der TTR-Wert von Timo Boll hat sich im letzten Jahr um 72 Punkte verschlechtert. Dazu gleich ein Tipp: Auf der Seite "TTR und QTTR - Fragen und Antworten", die vor etwa einem Jahr eingerichtet wurde, sind in den Beispielen fast alle Spieler unserer Abteilung (und eben auch Timo Boll) mit ihren seinerzeit geltenden QTTR-Werten verewigt. Die können also als Vergleich zu den aktuellen Werten herangezogen werden.

Aufsteiger des Jahres		JOOLA-Rang Sommer 2011	JOOLA-Rang Sommer 2012	Verbesserung
Claas		26 554	11 757	56%
Wilhelm		67 679	50 030	26%
Ernst-Helmut		67 476	54 471	19%
Dirk		8 536	7 074	17%

Rangliste

Das "R" in TTR steht für "Rating" bzw. "Rangliste", und die TTR-Werte gestatten die Aufstellung der so genannten JOOLA-Rangliste, in der gegenwärtig 283 190 Spieler erfasst sind (Erwachsene, Jugendliche, Schüler, Damen und Herren, alle in einer Liste). Die Spielerinnen und Spieler unserer Abteilung stehen im Bereich der Plätze 7 074 und 270 750. Und wenn man sich die vereinsinterne Rangliste ansieht, kann man nur bestätigen, dass sie der "gefühlten Rangliste" sehr ähnlich ist. Natürlich können bei den geringen Differenzen sich sehr schnell Verschiebungen ergeben. Aber es ist zweifellos so, dass diese Rangliste die tatsächliche Spielstärke sehr gut widerspiegelt.

Die Änderung der Position in der Rangliste ist ein besonders geeigneter Indikator dafür, ob sich die Spielstärke verbessert oder verschlechter hat. Natürlich ist es einfacher, in der Rangliste weiter nach oben zu kommen, wenn man auf Positionen jenseits der 200 000 steht, wo in erster Linie unsere Schüler angesiedelt sind. Auf Positionen unterhalb der 30 000, auf denen sich die Spieler unserer 1. Herrenmannschaft tummeln, sind größere Sprünge wesentlich schwieriger.

Deshalb ist die prozentuale Verbesserung (bzw. Verschlechterung) des Ranglistenplatzes ein besonders aussagefähiger Indikator. Etwas bedenklich muss stimmen, dass unter den Aufsteigern in der Rangliste unsere Jugendlichen und Schüler nicht auf den vorderen Plätzen zu finden sind. Außerordentlich erfreulich ist, dass unsere beiden Spitzenspieler Dirk und Claas sich besonders stark verbessern konnten, was in den Bereichen, in denen sie angesiedelt sind, besonders schwierig ist. Und besonders erstaunlich ist: Mit Wilhelm und Ernst-Helmut sind zwei Ü60-Spieler in der Liste der "Aufsteiger des Jahres".

Wir können eigentlich nur ein positives Fazit ziehen: Die TTR-Werte bilden sicher die Spielstärke so gut ab, dass man sich ein besseres System kaum vorstellen kann. Dagegen spricht auch nicht, dass es manchmal frustierend ist für Spieler in unteren Spielklassen (wo sie eigentlich mit ihrer Spielstärke nicht hingehören), wenn sie für Siege kaum TTR-Punkte bekommen, bei Niederlagen aber mit vielen Minuspunkten abgestraft werden. Und ob es sinnvoll ist, bei 50 Punkten Differenz Sperrvermerke zu erteilen, hat mit dem TTR-System nur sehr bedingt etwas zu tun, denn diese Zahl wird vom TTVN über die Wettspielordnung festgelegt.