Trugen das olympische Feuer über eine Etappe (von links): Hans-Günther Uhlmann, Ernst-Helmut Martens, Reiner Weiß

1959 sind meine Eltern, mein Bruder und ich von Tostedt nach Jesteburg gezogen. Im selben Jahr traten mein Bruder Jürgen und ich in den VfL Jesteburg ein. In den ersten Jahren war ich in der Turn- und Leichtathletik- Abteilung aktiv. Da wir hier in Jesteburg eine gute Gruppe von Leichtathleten waren, schlossen wir uns 1969 der LG Winsen/Nordheide an, wo wir erheblich mehr Trainings-Möglichkeiten hatten und an Einzel-, Staffel- und Mannschaftswettbewerben teilnehmen konnten. Zum Beispiel wurden wir 1970 Bezirksmeister im Fünfkampf in Wolfsburg, und ich errang Anfang der 1970er Jahre drei Mal die Bezirksmeisterschaft im 400-m-Hürdenlauf.

1972 wurden zum ersten Mal Sportler von verschiedenen Verbänden damit beauftragt, das Olympische Feuer zu den verschiedenen olympischen Austragungsorten zu bringen. Der Fackellauf begann am 28.07.1972 in Olympia und kam am 25.08. in München an. Von dort ging es weiter nach Augsburg und nach Kiel-Schilksee, wo die Segelwettbewerbe stattfanden. So waren Reiter, Radfahrer, Schwimmer, Turner und Leichtathleten aktiv. Auf Grund unseres Engagements für die LG Winsen/Nordheide und unserer sportlichen Erfolge, durfte ich mit einigen anderen Sportlern (auch Uwe Kubica) das Olympische Feuer in Etappen durch den Landkreis Harburg tragen bzw. begleiten. In Tötensen wurde das Feuer an den Hamburger Sportverband übergeben. Tausende Menschen säumten die Straßen, obwohl das Feuer am Sonntagmorgen des 27.08.1972 zwischen 5.00 Uhr und 8.20 Uhr durch den Landkreis getragen wurde.

Bevor wir, Reiner Weiß als Fackelträger, Hans-Günther Uhlmann und ich als Begleiter des Fackelträgers, in Dibbersen das Feuer übernahmen, wurden wir von einem Zuschauer gebeten, ihm Feuer von der Fackel zu geben. Auf die Frage, wofür dieses Feuer genutzt werden sollte, bekamen wir die Antwort, dass er seinen Grill damit anzünden möchte, und er lud uns zu sich zum olympischen Spanferkelessen in den Garten ein. Der minutengenaue Plan des Fackellaufes wurde eingehalten.

Ein unvergessener Tag!