VfL Jesteburg
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- Tischtennis -


Meine erste TT-Urkunde

(von Volker Knubbe)

Nachdem mich mein Bruder (17 Jahre älter als ich, ich war damals 9) mehrmals zum Fußballtraining abliefern wollte und ich unter Tränen nie aus dem Auto aussteigen wollte, gab er es auf. Warum auch Fußball? Nur mäßig begabt und dann noch viel laufen?

Dann doch lieber Tischtennis. Wurde im Hause Knubbe mal nicht gefeiert, so stand immer eine TT-Platte im Partyraum des Kellers in der Itzenbütteler Str.

Gehen konnte ich mit zwei (laut meiner Mutter entschied ich mich erst für das Sprechen, bevor ich mit dem Fortbewegen anfing...), schwimmen mit vier, lesen mit viereinhalb, da bot es sich doch an, auch das Tischtennisspielen zu erlernen. Als ich zum ersten Mal über den Tisch gucken konnte, wurde mir ein Schläger in die Hand gedrückt und schon nach kurzer Zeit war meine Mutter keine Gegnerin mehr für mich. Dafür musste mein Papa (damals schon fast 60!) jede freie Minute seines Feierabends opfern, um mit mir ein paar Matches zu spielen. Wie groß war die Freude, als ich auch ihn zum ersten Mal schlug. Nur mein Bruder erwies sich als harter Brocken. Zwei Jahre sollte es dauern, bis auch er die ersten Niederlagen einstecken musste. Nun sollten neue Partner her. Ecki, Nachbar schon damals einer meiner besten Kumpels, hatte mit TT noch nix am Hut (war auch zu niederschmetternd für Ihn gegen mich mit einer Bratpfanne in der Hand zu verlieren); allerdings nutzten wir die Platte, um darunter Crashes mit den Matchboxautos zu veranstalten und sie zu zerdeppern....

Also trat ich 1982 der Tischtennisabteilung bei. Im Nachhinein viel zu spät, um ein richtig Großer zu werden, aber egal. Der Sport und der Verein sollten mich die nächsten Jahrzehnte begleiten, und auch für die Zukunft ist das so angedacht.

Ich war der Kleine, schmächtig von Gestalt (mag man jetzt kaum glauben) und die meisten Anderen waren älter und größer. Keiner wollte so richtig mit dem Neuen spielen. Außer die drei Trainer, den Orangenen (Wolf-Michael Reichelt, leider viel zu früh verstorben), den Schwarzen (Matthias Trümmel) und natürlich Norbert, den "Öko" (ich erinnere mich noch an den Aufkleber in seinem grünen Derby: FREIHEIT! - DES HOASST KOA ANGST HAM, VOR NIX UND NEAMAND). Diesem Norbert habe ich meine Karriere zu verdanken, kaum ein Turnier, eine Rangliste, zu der er mich nicht gefahren hat. Danke Danke Danke, auch noch einmal auf diesem Wege.

Später im Jahr kam die erste Jugend-Vereinsmeisterschaft und Thomas Wolfes (genau, der Sohn unseres Abteilungsgründers und Ehrenmitglied des Vereins) wurde mir zugelost (oder er erbarmte sich...) und wir gewannen als Ungesetzte das sehr gut besetzte Doppelturnier. Von nun an ging es nur noch bergauf (bis zu meiner Verletzung ein Jahr später, die mich ein Jahr pausieren ließ und ich den Anschluss an die Kreisspitze verlor, hatte ich doch immerhin keinen Geringeren als Greilo bei einer Rangliste geschlagen). Doch das ist eine andere Geschichte. Stolz halte ich meine erste Urkunde von oben erwähnter Meisterschaft in Ehren. Viiele Weitere sollten noch folgen.