Aber man sieht schon die zehn Jahre: 's gibt graue und auch weniger Haare, und bei den ält'ren Herren hat mancher so manches Implantat im Mund, wo damals vor zehn Jahren noch richtig echte Zähne waren. Wenn's Herz den Rhythmus nicht mehr packt, hält es ein Schrittmacher im Takt. Auch die Variante "Knopf im Ohr" kam damals noch bei keinem vor. |
Es gibt mehr graue, insgesamt aber weniger Haare |
Weitere Medizin-Geschenke: Diverse neue Hüftgelenke und medizinisch richtig stark: Transplantation von Knochenmark, die wohl lebensrettend war: Günter feiert Jahr für Jahr, dass es ihm seinerzeit gelang, er nochmal von der Schippe sprang. Welch Glück für ihn und den Verein, denn er bringt sich auch richtig ein. Sein Wirkungskreis wurde viel breiter: Er ist nun der Abteilungsleiter, hat das von Norbert übernommen. Der ist plötzlich darauf gekommen: Es muss wohl doch in diesem Leben schließlich auch noch was and'res geben. |
Günter Keim, Abteilungsleiter Tischtennis im VfL Jesteburg |
Norbert kürten wir - wen wundert's? - zum Junggesellen des Jahrhunderts. Ein Aufruf ging an alle Frauen, endlich unser'm oberschlauen netten Jahrhundert-Junggesellen die richt'gen Fallen aufzustellen. Auch diese Sache hat geklappt, die Falle ist nun zugeschnappt, um den Single-Status zu beenden: Norbert ist nun in festen Händen. |
Norbert Klemm ist in festen Händen. |
Ernst-Helmut kürten wir - wen wundert's? - zum Familienvater des Jahrhunderts. Die Brut ist inzwischen ausgeflogen, hat sich aus Jesteburg verzogen und auf ganz Deutschland sich verteilt. Doch was macht Ernst? Er eilt und eilt ihnen beständig hinterher. Die armen Kleinen hab'n 's so schwer! Er ließ sich das Rückgrat richten, um nun ständig Sonderschichten beim Hausbau der Kinder anzubieten oder die Enkel einzuhüten. Die sehen das natürlich gern. Ratschläge zu geben, liegt mir fern. Trotzdem ein kleiner Rat, nur einer - und der gilt dann auch gleich für Heiner -: Ihr seid nun über 60 schon, und jede Tochter, jeder Sohn sollte auf eig'nen Füßen steh'n und manchmal sogar danach seh'n, ob die junge Frau, der junge Mann nicht mal den Eltern helfen kann. |
Ernst-Helmut Martens, der "Familienvater des Jahrhunderts", kümmert sich immer noch intensiv um die lieben Kleinen |
Heiner kürten wir einst - wen wundert's? - zum HSV-Fan des Jahrhunderts. Auch unser Stahl- und Eisenhändler ist nun inzwischen Ruheständler, was dazu führt, dass in der Tat man wen'ger Zeit als früher hat, weil man zum Beispiel Opa ist, du Enkeltochters Bester bist und weil Sky rund um die Uhr Fußball sendet, kommt er nur noch zu wen'gen anderen Dingen. Doch sollte man sich manchmal zwingen! Das sage ich nicht nur zu dir, den gleichen Rat geb' ich auch mir: Ruhestand heißt zwar auszuruh'n, doch sportlich muss man selbst was tun. Ich frage: Wäre es nicht schön, wenn wir uns mal beim Training seh'n? Wir beide machen das jetzt wahr: Mindestens einmal pro Jahr trainieren wir hart Mann gegen Mann. 2014 fang'n wir an! |
Heiner Krieger, nach wie vor strammer HSV-Fan, ist stolzer Großvater, außerdem der wohl fleißigste "Fernseh-Fußballer" |
Vielleicht jedoch seh'n wir es ein: Tischtennis kann auch Hobby sein. Bei uns kommt halt die Einsicht später, nicht wie bei Hartmut und bei Peter, die regelmäßig nun seit Jahren donnerstags beim Training waren. Nicht Höchstleistungen sind ihr Maß, es geht den beiden um den Spaß. Euch kürten wir einst - und keinen wundert's - zu den Verwechselungen des Jahrhunderts. Danach waren wir alle schlau, und wussten schließlich ganz genau, dass Hartmut nicht Chris Howland ist, und du, Peter, kein Sänger bist. Und mit Freude sehe ich: Euer Kreis erweitert sich. Hans-Jürgen heißt der neue Mann, speziell, ihr Ält'ren, schließt euch an. Der Hobbykreis ist für alle offen, nur auf Hubert braucht ihr nicht zu hoffen. Der will es nach wie vor noch wagen, auch die Enkelgeneration zu schlagen. |
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Lutz Peter kürten wir - wen wundert's? - zum Schützenkönig des Jahrhunderts. Er schaffte das sogar zweimal, das war zwar toll, doch auch fatal, denn diese Ehre ging ins Geld, wovon danach doch sehr viel fehlt. Der Volksmund hätt' es so genannt: Er war finanziell abgebrannt. Nun ist, wie allgemein bekannt, noch seine Firma abgebrannt. Ich glaube wohl, verkraften kann das nur ein wirklich starker Mann. Zum Glück ist Lutz genau der Typ, dem auch sein Optimismus blieb. Das Leben geht halt immer weiter. Lutz nimmt's gelassen und bleibt heiter. Doch er hat gezeigt, was in ihm steckt. Ich zieh' den Hut und sag': Respekt! |
Lässt sich nicht unterkriegen: Lutz Peter |
"Fünf Frauen hat der Mann von Welt", hab' ich zu Reinhard einst festgestellt. Heute sieht's im Fünf-Frauen-Haus doch wohl schon sehr viel ruhiger aus. Töchter zogen aus, und es gibt noch einen Grund. Er ist leider verstorben: Felix, der Hund. Reinhard hatte Gott sei Dank 'nen schönen Job bei einer Bank. Blauäugig, wie wir alle waren, glaubten wir das vor zehn Jahren. Doch man enthüllte peu à peu: Hochkriminell war das Milieu, das offiziell Landesbank hieß, und das Reinhard dann auch verließ. Für kriminelle Machenschaften müssen heute and're haften. Er ist rechtzeitig ausgestiegen, doch: Lasst unbeaufsichtigt nichts liegen! Ich tu's auch nicht, hätt' keine Ruhe. Denkt doch nur an Andreas' Schuhe! |
Rechtzeitig ausgestiegen: Reinhard Klingenberg |
Volker kürten wir einst - wen wundert's? - zum tollsten Feger des Jahrhunderts, weil's seine wilden Jahren waren. Erinnert ihr euch? Vor vier Jahren reimte ich noch auf Sensation: Volker zu heiraten, reicht da schon. Der Feger geriet an Frau Feege, die brachte das Wunder zuwege mit Charme, vielleicht auch etwas List, dass sie heute Frau Knubbe ist. Das Ergebnis, es ist wunderbar, 'ne tolle Nachricht jedes Jahr. So sieht die Bilanz heute aus: Hochzeit, Tom und Ben und Haus. Beruflich ging es auch gut weiter. Er ist jetzt Reisebüroleiter, und weil die TUI in der Tat wunderschöne Reisen hat, solltet Ihr nicht woanders suchen, sondern nur bei Volker buchen. |
Hannah, Sandra, Volker, Tom (linkes Bild) und Ben (rechtes Bild), der auf dem Hochzeitsbild zwar schon dabei, aber noch nicht zu sehen ist |
Jens kürten wir einst - wen wundert's? - zum Hoffnungsträger des Jahrhunderts, natürlich gemeinsam mit Claudia, die beiden standen als Vorbilder da für die anderen dieser Generation, denn es gab Tochter Lena und Tobias, den Sohn. Ich wollt' keinen Wettbewerb entfachen, doch es den beiden nachzumachen, hab' ich doch ziemlich unverhohlen und deutlich seinerzeit empfohlen. Dass mein Spott der Anlass war - oh nein , das bilde ich mir gar nicht ein -. Doch Eckart, Jenny, Heiko und Simone war'n vor zehn Jahren völlig ohne Nachwuchs noch auf dieser Welt, und keiner hat sich vorgestellt, dass Jahr für Jahr und Kind um Kind nun elf aus vier geworden sind. |
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Worüber richtig froh ich bin: Eckart hat es mir wohl verzieh'n. Wir gaben ihm den Verhüter-Orden, doch was ist daraus nun geworden! Ohne Protest, ganz still und leise schuf er gerichtsfeste Beweise, zu besichtigen vor Ort: Paul, Marlen und ein kleiner Lord. Da hab' ich Dich - ich gestehe es jetzt - wohl ganz erheblich unterschätzt. Schon vorher, auch das gebe ich zu, war ich entsetzt, als ich hörte, dass Du Jura studierst, da dachte ich mir: Das ist der gerade Weg hin zu Hartz IV. Auf schwierigem Markt hast Du Dich durchgesetzt, voller Hochachtung konstatiere ich jetzt: Heute bist Du erfolgreicher Rechtsanwalt mit sicherer Stelle und festem Gehalt. Auch in dieser Hinsicht ging meine Prognose wieder einmal voll in die Hose. Und für alle gilt: Was der Dankert auch dichtet, schlimm wird es nur, wenn man sich danach richtet. |
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Wobei es mich jedoch nicht stört, wenn man auch manchmal auf mich hört. "… und wenn dann noch die Kindlein kämen, Heiko, an Jens ein Beispiel nehmen!", habe ich seinerzeit formuliert und nicht geahnt, wohin das so führt. Mit der Zahl 4 gebührt Euch die Krone, wir sah'n eine hochschwangere Simone zur Weihnachtsfeier im vorletzten Jahr und fragen uns, ob das das letzte Mal war. Zwei Tage nach der Feier war sie schon da, eure Jüngste, die Kati Annika. Was wir - außer Deutschland vorm Aussterben zu retten - von dir, Heiko, nun aber noch gerne hätten: Zwar ist die ganze Branche krank, doch rette bitte deine Bank, in der du als Senior Credit Analyst bisher ja sehr erfolgreich bist. Sag nicht, dass du kein Bank-Retter bist, alles schafft, wer vierfacher Vater ist. |
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Es kann der Baby-Boom allein zwar Hoffnung für die Zukunft sein, doch ein Problem steht auch ganz hart: Wer tut was für die Gegenwart? Die Mehrzahl der Männer des Jahrhunderts sind nach zehn Jahren - keinen wundert's - Rentner oder Pensionäre, und 'ne schöne Sache wäre, gäb's Geld genug auch heute schon für Rente und für die Pension, denn chronisch klamm ist unser Staat, der fast nichts außer Schulden hat. Das Defizit können nicht lindern die Männer mit den vielen Kindern. Da fehlt dem Staat auch manches wegen Kindergeld und Freibeträgen. Die Retter heißen - für sie einen Tusch! -: Norbert Klemm und Matthias Pusch. Die sind in Steuerklasse 1, da sagt der Staat: "Fast alles meins." Doch man errechnet ja ganz leicht, dass dieses immer noch nicht reicht, und Matthias wohl für uns're Rente doch einiges noch mehr tun könnte. Wir kürten ihn einst - keinen wundert's - zum Cola-Trinker des Jahrhunderts. Viel günst'ger für uns würde ein Schnapstrinker und Kettenraucher sein. Ich frage den Matthias nun: "Willst du denn das nicht für uns tun?" |
Matthias Pusch, "Cola-Trinker des Jahrhunderts" |
Ich ahne deine Antwort: "Nein!" "Calle, man lässt uns ganz allein." Dich, Calle, kürten wir einst - wen wundert's? - zum Slibo-Trinker des Jahrhunderts. Doch auch mit and'ren harten Sachen kann man ihm eine Freude machen. Das bringt doch richtig Steuern ein, doch schafft der Mann das nicht allein. Sollen in Deutschland vielleicht schon morgen die Rentner selbst für die Rente sorgen? So tief dürfen wir doch nicht sinken, ihr Jungen: Helft uns doch beim Trinken, und bitte übernehmt das Rauchen, weil wir die Steuergelder brauchen. |
Mit Slibowitz und anderen feinen Getränken kann er allein die Staatsfinanzen nicht sanieren: Calle Ruhle, der "Slibo-Trinker des Jahrhunderts" |
Ich sage das hier nicht zum Spaß. Geh' endlich eine rauchen, Claas! Nimm Carsten mit, es soll sich lohnen. Wer nicht raucht, darf sich auch nicht schonen: Trinkt endlich eure Gläser leer, das ist doch wirklich nicht so schwer. |
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Günther, du bist ganz gut in Form, erhöhe bitte deine Norm. Bei dir, Horst, könnt' es auch noch mehr sein, Max, dein Glas müsste längst leer sein! |
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Rolf Hoppe, stehe deinen Mann, komm her und stoße mit mir an. Karin, stoß mal mit Dieter an, der doch auch wohl mehr trinken kann. |
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Andreas und Michael, seid ihr im Soll? Auch du bist erst drei viertel voll, Matthias Porath, streit's nicht ab, erheb' dein Glas, die Zeit ist knapp. |
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Unsere Zukunft liegt in euren Händen, doch will ich nun versöhnlich enden. Ich hoffe, der Trinkspruch wird zum Renner: "Ein Prost auf die Jahrhundertmänner!" |
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